16.09.2025

Schweiz darf Luftangriffen nicht weiter schutzlos ausgeliefert sein!

Die Schweiz wäre «bei Drohnenangriffen chancenlos», warnte Bundesrat und VBS-Vorsteher Martin Pfister vor wenigen Tagen in den Medien. Zuvor liess bereits eine Aussage von Urs Loher, Chef des Bundesamts für Rüstung (Armasuisse), aufhorchen. In der «NZZ» vom 26. Juli 2025 sagte Loher, die Armee könne aktuell bloss «8 Prozent der Fläche der Schweiz» gegen Angriffe aus der Luft schützen. Diese Situation ist unhaltbar. Sie erfordert jetzt unverzügliches und umfassendes Handeln! Pro Militia fordert Bundesrat und Parlament auf, noch in der Herbstsession 2025 die notwendigen Beschlüsse zu fällen, um auf die ausserordentliche Bedrohung des europäischen Luftraums geeignet zu reagieren.

Medienmitteilung vom 16. September 2025

Die wiederholte Verletzung des polnischen Luftraums – bei einem gleichzeitig in Grenznähe stattfindenden Grossmanöver russischer und weissrussischer Truppen – zeigt klar auf, dass Russland nach Lücken in den Abwehrsystemen anderer Staaten sucht. Nach Einschätzung des VBS wäre die Schweiz derzeit nicht in der Lage, einen Drohnenangriff, wie ihn Polen erlebt hat, abzuwehren. Die Schweizer Armee braucht deshalb sofort die finanziellen Mittel, um die nötigen Systeme und die Munition in ausreichender Menge zu beschaffen, um den Schweizer Luftraum zu schützen. Die ausserordentliche Lage erfordert Entscheide, die nicht weiter aufgeschoben werden können.

Luftabwehr massiv verstärken
Die Luftabwehr muss massiv verstärkt werden, um Drohnenangriffe (auch in grosser Zahl) neutralisieren zu können. Eine Abwehrstrategie wird dabei konventionelle (Bodluv-Systeme) und unkonventionelle Massnahmen erfordern (beispielsweise Abwehrdrohnen). Da eine Abwehrstrategie in wenigen Monaten bereitstehen müsste, ist bei der Beschaffung der Systeme auch die direkte Kooperation mit Schweizer Firmen anzustreben. Beschaffungsverfahren, wie wir sie in der Vergangenheit erlebt haben, sind in der ausserordentlichen Lage nicht mehr zielgerichtet. Auch bei der F-35-Beschaffung dürfen wir keine weitere Zeit verlieren. Der F/A-18 als derzeit modernster Jet der Schweizer Luftwaffe kann Drohnen nicht erkennen – ganz im Gegensatz zum Kampfjet F-35.

Pro Militia forderte bereits im Juli ein BODLUV-System für kurze Distanzen
Bereits am 24. Juli 2025 hat Pro Militia die Forderung aufgestellt, dass die Schweiz aufgrund der verspäteten Lieferung der «Patriot»-Systeme umgehend ein BODLUV-System für kurze Distanzen beschaffen muss. Dies noch im laufenden Jahr 2025 in einem zusätzlichen Rüstungsprogramm oder spätestens in der Armeebotschaft 2026. Hier bietet sich die Chance, ein Produkt aus der Schweiz zu berücksichtigen und zu beschaffen. Rheinmetall Air Defence hat mit dem «Skyranger» ein Abwehrsystem mit 35-mm-Kanonen entwickelt, das Luftziele wie beispielsweise Drohnen bis zu einer Höhe von 4’000 Metern bekämpfen kann.

--> siehe Medienmitteilung Pro Militia vom 24. Juli 2025

Pro Militia