Nach dem Eintreffen auf dem Pass stärkte sich die Gruppe zuerst mit Kaffee und Gipfeli im Restaurant Albergo San Gottardo. Willkommen geheissen wurde die Pro Militia-Gruppe von Damian Zingg, Museumsleiter der einst streng geheimen Gotthardfestung. Zingg gab den Anwesenden spannende Einblicke in die bewegte Festungsgeschichte und thematisierte dabei auch die Herausforderung, den anspruchsvollen Betrieb kostendeckend zu führen – was nur möglich sei, weil Angestellte und Förderverein sich mit viel Herzblut für den Erhalt des wertvollen Kulturguts auf dem Gotthard engagieren. Dies ganz nach dem Motto: «Historisches Kulturgut zu erhalten heisst nicht, Asche anzubeten, sondern Feuer weiter zu tragen!»
Theo Biedermann, Präsident a.i. von Pro Militia, gab im Anschluss einen Abriss über die sicherheitspolitische Lage und die Herausforderungen, mit denen sich die Schweizer Armee konfrontiert sieht. Der Major aD erläuterte dabei die aktuellen Schwerpunkte von Pro Militia, für die gerade in der heutigen, konfliktgeladenen Weltlage eine Stärkung der Milizarmee das Gebot der Stunde ist. Um die unterfinanzierte Armee wirksam aufrüsten zu können, darf die Erhöhung des Armeebudgets auf ein Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) nicht länger hinausgezögert werden.
Nach einem gemütlichen Apéro und Kameradschaftspflege fanden während des feinen Mittagessens im Restaurant Albergo angeregte Gespräche statt. Am Nachmittag dann der Abmarsch zum Sasso San Gottardo zu einem geführten Rundgang durch aktuelle Ausstellungen. Museumsleiter Damian Zingg führte die Pro Militia-Delegation durch die weit verzweigte historische Festung und wusste dabei von militärhistorischen Fakten zu berichten, die der breiten Öffentlichkeit wohl gänzlich unbekannt sein dürften. Besichtigt wurden die ehemalige Truppenunterkunft, Festungsartillerie, der Maschinengewehr-Stand und die Panorama-Terrasse. Ein Highlight bildete eine Fahrt mit der Metro del Sasso, einem steilen Schrägaufzug, der früher unter anderem für Material-Transport innerhalb der Festung genutzt wurde.
Für einen umfassenden Rundgang durch die Ausstellung Kalter Krieg und die General Guisan Ausstellung fehlte leider die Zeit – es blieb beim «Reinschnuppern». Grund genug, für einen privaten Besuch wieder zu kommen! Die Besuchs-Saison im Jahr 2024 dauert vom 1. Juni bis am 13. Oktober. Alle weiteren Infos finden sich unter www.sasso-sangottardo.ch.